Kampfhunde & Listenhunde
Was ist ein Kampfhund oder ein Listenhund? Das ist ein Hund, der zum Kämpfen gegen Artgenossen gezielt gezüchtet und mit aversiven Mitteln ausgebildet wurde. Mit Hundekämpfen liess und lässt sich auch heute noch - gut versteckt - viel Geld verdienen. Diese Ausbildungen sind heute verboten. Tiere verschiedener Hunderassen, die früher zu Kampfzwecken eingesetzt und selektioniert wurden, finden sich heute auf sogenannten Listen der gefährlichen Hunde wieder oder kategorisiert unter Kampfhunde, die z.T. sogar zu halten und/oder zu züchten verboten sind.
Es gilt den einzelnen Hund zu beurteilen und nicht eine Rasse zu verurteilen! Es gibt Pudel, Pitbull, Terrier, Schäferhunde, Boxer, Chihuahua... aber keine Kampfhunde. Denn es gibt keine Hunderasse Kampfhunde! Ich empfehle Neuhundehaltern als Ersthund sicher nicht einen sogenannten Kampfhund oder Listenhund wie Pitbull oder Staffordshire Terrier. Solche Rassen sind mit zu vielen Vorurteilen behaftet. Und so auch ihre Menschen. Und das oft zu Unrecht. Solche Hunde gehören in erfahrene Hände... auch das wieder ein Klischee. Es wird der einzelne Hund beurteilt und nicht eine ganze Rasse verurteilt! Kein Hund wird aggressiv oder bissig geboren. Das Tier entwickelt sich in unserem Umfeld. Sicher spielen auch die Gene eine Rolle. Und sicher ist in so manchem «Familienhund» noch ein Rest des ehemaligen Verwendungs-Zweckes genetisch verankert. Oft handelt es sich bei sogenannten Listenhunden oder Kampfhunden um grosse und starke, gut bemuskelte Hunde - was auch auf das Maul zutrifft. Und die Beschädigung durch ein grosses kräftiges Maul ist sehr viel gravierender und schmerzhafter, als durch ein kleines Hundemäulchen verursachte Bisschen. Und doch ist auch jeder kleine Biss einer zu viel.
Leider haben nicht alle Hunde eine gute Ausgangslage gehabt und eine seriöse Hunde-Schule durchlaufen. Grosse und massige Hunde gelten immer noch als Status-Symbol. Sie sollen abschrecken und ihren Menschen Achtung verschaffen.... Hier läuft sicher einiges schief. «Scharf machen» kann ich jeden Hund. Mit genügend aversiven Mitteln geht das auch ganz schnell. Zum Leid von Mensch und Tier werden solche Ausbildungs-Methoden auch heute noch praktiziert, nur weniger offiziell als früher. Manchmal geschieht dies auch mit bestem Wissen und Gewissen, weil der Mensch es nicht besser wusste, ganz ohne böse Absicht. Dann nämlich, wenn wir in die Eskalations-Falle tappen - s. auch "Vermenschlichung". Da brauche ich keinen "Kampfhund" oder "Listenhund" auszubilden...
In meiner Hunde-Schule treffe ich immer mal wieder auf diese "Listenhunde" oder "Kampfhunde". Sie sind meist unauffällig und ganz und gar sozial. Da haben sich Tiere anderer Rassen oder sogenannter «Familienhunde» viel öfters als «Kampf-Hähne» aufgeführt. Bei mir sind alle Hunde willkommen! Jeder bekommt hier eine Chance, manche sogar eine zweite oder eine dritte.
Bitte beachten Sie, dass in einigen Kantonen das Züchten und das Halten solcher Tiere verboten ist. In anderen Kantonen müssen Sie als Hundehalter eines "Kampfhundes" verschiedene Auflagen erfüllen wie z.B. Sachkundenachweis, Wesenstest etc.. Und nicht zuletzt wird Ihr Umfeld vielleicht verunsichert sein, wenn bei Ihnen so ein Hund einzieht. Die Menschen haben gelernt, Angst zu haben...
Hier einmal einige KAMPFSCHMUSER...